Pollen und Perga – Superfood direkt aus dem Bienenstock

Rückblick auf den Vortrag von Ulla Müller bei der Herbstversammlung 2025

Ein Höhepunkt unserer diesjährigen Herbstversammlung war der über 90-minütige Vortrag von Ulla Müller zum Thema „Bienenbrot und Perga – Kraftpakete der Natur“. Fast zwanzig interessierte Vereinsmitglieder folgten den spannenden Ausführungen – und durften am Ende sogar Kostproben dieser besonderen Bienenprodukte genießen.

Ulla Müller, Fachberaterin für Bieneprodukte, erklärte anschaulich, wie Pollen und Perga entstehen, gesammelt, verarbeitet und aufbewahrt werden können – und worin sich beide unterscheiden. Aber was genau is denn der Unterschied?

Perga – fermentierte Vitalnahrung aus dem Stock

Das Bienenbrot (Perga) entsteht, wenn die Bienen den eingetragenen Blütenpollen in den Wabenzellen mit Honig und Enzymen vermischen. Milchsäurebakterien sorgen für eine natürliche Fermentation und Konservierung – das macht Perga besonders haltbar und nährstoffreich. Durch die Verdichtung im Stock (ja tatsächlich: die Bienen drücken die Pollen fest in die Zelle im Gegensatz zu den locker gelagerten Pollen zur direkten Bedarfsdeckung) ist Perga drei- bis viermal konzentrierter als der getrocknete Pollen, weshalb bereits kleinste Mengen genügen.

Vom Blütenstaub zum Bienenbrot

Beim Pollensammeln durch den Imker kommt es auf die richtige Technik und Sorgfalt an. Die Beute sollte mindestens 40 cm über dem Boden stehen, an einem trockenen, gut belüfteten Standort. Nur so lässt sich Feuchtigkeit vermeiden – ein entscheidender Faktor für die Qualität.
Zum Sammeln empfiehlt sich eine Bodenfalle, die gegenüber einem Sammel-Vorsatz den Vorteil bietet, dass der Pollen weniger Feuchtigkeit binden kann durch die Verteilung auf einer größeren Fläche. Wichtig: Die Falle trotzdem täglich leeren, sonst droht Schimmelbildung!

Der Pollen wird anschließend schonend getrocknet bei unter 40 °C, bis der Wassergehalt bei 4 – 6 % liegt. Das Ergebnis: harter, kaum zu zerbeißender, aber lange haltbarer Pollen. Dafür eigenen sich herrvorragend Dörrautomaten. Jedoch muss man je nach Modell ein wenig experimentieren, um den Pollen im Gerät nicht zu „verblasen“ …

Kleine Mengen, große Wirkung

Beim Verzehr gilt: mit kleinen Mengen beginnen – eine Messerspitze genügt – und viel Flüssigkeit dazu trinken. Denn Pollen ist reich an Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen, aber auch sehr konzentriert.

Praktische Tipps aus der Imkerei

Auch praxisnahe Hinweise fehlten nicht: So berichtete ein Vereinsmitglied über seine guten Erfahrungen mit sogenannten Pfefferle-Böden für Zanderbeuten, die sich besonders beim Pollensammeln bewähren.

Der Vortrag bot eine faszinierende Mischung aus Theorie und Praxis – von der Ernte über die Aufbereitung bis zum gesunden Verzehr. Viele Teilnehmer gingen mit neuem Wissen, inspirierenden Eindrücken und dem Geschmack von echter Perga auf der Zunge nach Hause.

Honig teilen – Freude schenken!

Unsere Spendenaktion für die Marbacher Tafel 2026

Wenn unsere Bienen über das Jahr fleißig sammeln, entsteht dabei mehr als nur Honig – es entsteht ein Stück Lebensfreude. Und genau davon möchten wir wieder etwas abgeben.

Auch in diesem Jahr ruft der Imkerverein Marbach dazu auf, Honig für die Tafel Marbach zu spenden. Denn gerade in der Weihnachtszeit gibt es viele Menschen in unserer Nähe, die sich über ein wenig Süße im Alltag besonders freuen.

Im vergangenen Jahr konnten wir 171 Gläser – rund 50 Kilogramm feinsten Honigs – an die Marbacher Tafel überreichen. Ein Moment, der uns berührt hat: Als unser Vorsitzender Martin Schäfer, Beate Jung-Schäfer und Urs Weigel der Tafel die Spende übergaben, war die Freude auf beiden Seiten spürbar. „Dieser Honig wird viele unserer Gäste sehr glücklich machen“, sagte Ladenleiterin Tanja Rapp – und man konnte sehen, wie sehr die Geste sie bewegte.

Hinter jeder Spende steckt persönliches Engagement – jedes Glas erzählt von der Arbeit einer Imkerin oder eines Imkers, von Verantwortung und Verbundenheit. Genau das macht unsere Aktion so besonders: Es ist ein gemeinsames Zeichen der Solidarität und Wärme.

Darum: Lasst uns auch 2026 wieder zeigen, dass Teilen Freude macht – und dass ein Glas Honig mehr sein kann als nur ein Lebensmittel. Es ist ein kleines Stück Licht in einer Zeit, in der das Teilen wichtiger ist denn je.

Abgabe-Termine:

  • 14. November 2025 – Stammtisch
  • 28. November 2025 – Stammtisch
  • 12. Dezember 2025 – Stammtisch (Jahresausklang)

Die Honigglas-Spenden können auch direkt bei folgenden Personen abgegeben werden. Bitte einfach direkt Kontakt aufnehmen:

Martin Schäfer, Heilbronner Str. 13, Oberstenfeld, 0160.8031300

Ralf Rappoldt, Goethestr. 51, Marbach, 07144.282299

Urs Weigel, Bahnhofstr. 42, Kirchberg, 0176.22231138

Alle gesammelten Gläser werden noch vor Weihnachten an die Tafel übergeben.

Herbstversammlung 2025 mit Ehrung der Jubilare

Am 17. Oktober 2025 trafen sich die Mitglieder unseres Imkervereins zur traditionellen Herbstversammlung in der TSG-Gaststätte in Steinheim an der Murr. Durch den Abend mit über 20 Teilnehmenden führte unser erster Vorsitzender Martin Schäfer, der mit einem Überblick über aktuelle Themen und Termine begann.

Zu Beginn folgte der Hinweis auf der Kennzeichnung der Bienenvölker – sie bleibt nach wie vor verpflichtend, doch Name und Telefonnummer reichen weiterhin aus. Ebenso wichtig: die Aktualisierung der Völkermeldungen bis zum Jahreswechsel, unter anderem für Versicherung und Bezug der Behandlungsmittel. Diese können auch 2026 nach bewährtem Verfahren bestellt werden, die Frist läuft bis Ende Februar.

Ein weiteres Thema war die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), deren Vorkommen in der Region zunimmt. Der Verein bittet alle Imkerinnen und Imker, wachsam zu bleiben und Funde zu melden. Neben der offiziellen Meldeplattform wurde auch das unabhängige Netzwerk velutina-army.de vorgestellt.

In einem kurzen Jahresrückblick erinnerte Martin Schäfer an ein abwechslungsreiches Vereinsjahr mit spannenden Fachvorträgen, einem Workshop zur Essigherstellung und einem geselligen Sommerfest in Mundelsheim.

Auch die Honig-Spendenaktion zu Weihnachten wird fortgeführt. Im vergangenen Jahr konnten 171 Honiggläser – rund 50 Kilogramm – an die Tafel übergeben werden. Ein starkes Zeichen der Solidarität und Wertschätzung! Schaffen wir es gemeinsam, die tolle Spendenbereitschaft von 2025 zu übertreffen? Weitere Informationen dazu und Abgabestellen sind unter diesem Beitrag zu finden.

Mit Blick auf das kommende Jahr stellte der Vorsitzende das Jahresprogramm 2026 vor. Geplant sind unter anderem ein Frühjahrsvortrag zur Situation der Bienen, ein Herbsttermin mit Einblicken in die Arbeit einer jungen Imkerei mit Königinnenzucht, sowie die Mitgliederversammlung, das Sommerfest und natürlich die Stammtische. Zu letzteren sind alle herzliche eingeladen – die Termine finden sich auf hier auf dem Jahresprogramm.

Besonderer Applaus galt den langjährigen Mitgliedern, die für ihre Treue geehrt wurden: Kurt K. und Franz D., beide seit 40 Jahren im Verein aktiv, und an diesem Abend mit der Ehrennadel in Gold vom Deutschen Imkernd e.V. ausgezeichnet. Als Verein planen wir für 2026 die Erstellung einer eigenen Ehrungsordnung auf Basis des DIB/LVWI und möchten diese voraussichtlich auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr 2026 vorstellen.

Die Herbstversammlung wurde abgerundet mit einem Vortrag von Ulla Müller über „Pollen und Perga – Kraftpakete der Natur“. Wer mehr über die faszinierenden Eigenschaften diese „Superfoods“ aus dem Bienenstock erfahren möchte, findet einen ausführlichen Bericht dazu in einem separaten Beitrag auf unserer Website.

Im Anschluss blieb Zeit für Gespräche, Austausch und das, was unseren Verein ausmacht: die Gemeinschaft engagierter Imkerinnen und Imker, die ihre Leidenschaft teilen und gemeinsam weitertragen. Herzliche Einladung, schon bei der nächsten Veranstaltung mit dabei zu sein – wir freuen uns auf Euch!