Interessanter Vortrag zu Rückständen in Wachs und Honig

Am 16.02.2024 fand unser erster Vortragsabend in diesem Jahr statt. Der große Nebenraum war bis auf den letzten Platz besetzt als Dr. Klaus Wallner seinen Vortrag zum Thema „Rückstände in Wachs und Honig – zur aktuellen Situation“ begonnen hat.

Auf der Basis seiner Erfahrung aus Jahrzehnten in der Forschung aber auch der parallel immer betriebenen eigenen Imkerei kann er die Wissenschaft und die praktische Imkerei hervorragend verbinden. Neben detaillierten Erläuterungen der wissenschaftlichen Grundlagen wurden auch immer die praktischen Möglichkeiten und Auswirkungen griffig erläutert. So waren auch für erfahrene Imker viele neue Informationen und Denkanstöße mit dabei.

Einige Notizen:

  • Durch Betriebsweisen und Behandlungsmethoden werden die natürlichen Abwehrstrategien geschwächt => Schwärmen verhindern bedeutet auch fehlende brutlose Phase
  • Zuchtziele richten sich meistens nach imkerlichen Wünschen
  • Bei Auswahlkriterien werden unbewusst Fehler gemacht
  • Zuchtziel geschlossenes Brutnest widerspricht dem gewünschten Hygieneverhalten
  • Zusammenbrechende Völker müssen unbedingt vermieden werden, um die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden
  • Letztlich ist bei Behandlungsmitteln alles „Chemie“ und es kommt darauf an, den Werkzeugkasten möglichst gut zu nutzen
  • Biotechnische Verfahren sehr sinnvoll => Drohnenbrut schneiden, Brutpause
  • Ameisensäure ist der einzige Wirkstoff, der auch in die Brut wirkt
  • Ameisensäure ist der beste Wirkstoff den wir haben – „ein launischer Wirkstoff für launische Imker“
  • Thymol reichert sich zwar im Wachs an, wird aber vom Wachs auch wieder abgegeben, anders als bei anderen Wirkstoffen, die im Wachs ewig gebunden bleiben
  • Rückstände im Wachs werden immer weniger => weniger Wirkstoffe und kleinere Mengen werden gefunden => heutzutage kein Risiko mehr für die Honigqualität
  • Fast alle Pflanzenschutzmittel, die im Honig zu finden sind, stammen aus dem Raps
  • Bienenflug wird abends eingestellt, weil die Blüten dann keinen Nektar mehr geben. Folgerichtig Spritzungen ab ca. 19:00 Uhr. Spritzung gegen Rapsglanzkäfer schon vor der Blüte (Knospenschädling) und gegen Pilzkrankheiten einmal in die Blüte.
  • Keine Unterschiede mehr bei Honigrückständen zwischen öko und konventionellem Honig

Während und nach dem rund zwei Stunden dauernden Vortrag hat Herr Dr. Wallner auch gerne Fragen beantwortet und Themen weiter erläutert.

Wir waren begeistert und haben bereits einen weiteren Vortrag mit Hr. Dr. Wallner für 2025 vereinbart.

Noch Plätze frei bei Honigschulung am 05.03.2022

Im Rahmen der Neuimkerkurse 2020 und 2021 findet eine Honigschulung statt. Diese Schulung ist für jede Imkerin und jeden Imker die Voraussetzung für den Verkauf von Honig.

Mit der Bestätigung der Honigschulung wird der Nachweis von Kenntnissen über Produktion, Verarbeitung, Lagerung, Lebensmittelgesetzgebung und Vermarktung dokumentiert.

Honigschulung mit Dr. Dr. Helmut Horn
05. März 2022
10:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr
Turnerheim Marbach, Schillerhöhe 11, 71672 Marbach am Neckar

Bei dieser Honigschulung sind noch Plätze frei und wer interessiert ist, kann sich direkt bei Roland Bröckel anmelden. Die Kosten betragen 10€ für Personen, die nicht an den Neuimkerkursen teilnehmen.

Kontaktdaten:
Roland Bröckel
Festnetz: 07144 207286
Mobil: 0160 7951302
roland.broeckel@imker-marbach.de

Kirschblüte = Honigräume

Die allgemeine Regel besagt, dass zum Beginn der Kirschblüte die Honigräume auf die Bienenvölker aufgesetzt werden sollten. Aber wie bei so vielen Regeln ist es auch hier, einfach passt nicht immer und überall, denn selbstverständlich ist auch der Entwicklungsstand des Bienenvolkes wichtig und nicht alle Völker entwickeln sich an allen Standorten im selben Tempo.
Aber eine gute Orientierung bietet diese Regel schon und in jedem Fall hat jetzt auch die Zeit begonnen, in der wir uns als Imker wieder mehr mit unseren Bienen und der Entwicklung der Natur beschäftigen.

Endlich ist es soweit. Die Saison beginnt und wenn alles gelingt, tragen unsere Bienen in diese ersten Honigräume des Jahres den vielfältigen Nektar aus den Streuobstwiesen und Gärten unserer Gegend ein, um daraus leckeren Honig zu machen.

Der erste Honig des Jahres wird schon verdeckelt.

Dass sich Imker manchmal „volle Honigräume“ wünschen, ist vielleicht etwas eindimensional gedacht, denn schließlich ist auch die Beobachtung der Bienen und der Umgang mit ihnen schon eine Wohltat. Wenn es dann aber auch noch Honig gibt, ist das natürlich trotzdem ganz prima …!

40 Teilnehmer beim Honiglehrgang mit Dr. Dr. Horn

Etwa alle zwei Jahre organisiert der BV Marbach einen Honiglehrgang, bei dem die Qualitätsanforderungen für Deutschen Honig gemäß den Bestimmungen zu den Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes e.V. vermittelt werden.

Was vielleicht als Überschrift etwas formal und langweilig klingen mag, war wieder ein sehr informativer und lebhafter Kurs.
Es wurde der komplette Bogen gespannt, von der Definition von Honig, über die Entstehung des Nektars, bis hin zur Ernte, der Verarbeitung und den gesetzlichen Bestimmungen, wie etwa der Verpackungsverordnung.

Neben vielen Neuimkern aus unserem Verein haben auch ein paar erfahrene Imker die Chance genutzt, ihr Wissen aufzufrischen. Auch Lehrer und Schülerinnen der Bienen-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums waren mit dabei.

Neben umfangreichen wissenschaftlichen Details hat Hr. Horn auch Erfahrungen aus seiner jahrzehntelangen imkerlichen Praxis einfließen lassen. Trotz des vielen Stoffes war aber immer auch Raum für die Beantwortung von Fragen und Diskussionen.
Ein rundum gelungener Kurs!