Aufruf zur Mitarbeit bei Citizen Science Projekt zum Monitoring der Asiatischen Hornisse

Monitoring von Vespa velutina mit Locktöpfen – Frühjahr 2025

Die Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim hat ein Monitoring-Projekt zur Vespa Velutina gestart.
Ziel ist es frühzeitiges Auftreten von Asiatischen Hornissen mit Locktöpfen in ganz Baden-Württemberg überwachen. Jungköniginnen sollen frühzeitig abfangen werden, um die Bildung von Nestern zu verhindern.
Der Zeitraum für diese Aktion ist März bis Ende Mai.

Wer hat Interesse und Zeit, bei dieser Aktion mitzuhelfen?

Im Rahmen meiner Mitarbeit beim Deutschen Bienenmonitoring habe ich 10 Locktöpfe von der LAB erhalten, die ich sehr gerne an interessierte und engagierte Vereinsmitglieder weitergeben möchte.

Nachfolgend finden sich die Erläuterungen zum Projekt und das Formular zur Erfassung der Sichtungen. Außerdem ergänzend ein Auszug aus dem letzten Newsletter Bienen@Imkerei der Bieneninstitute.

Ich werde die Locktöpfe bei den nächsten Terminen des Vereins mitbringen. Wem das terminlich nicht passt, der kann sich gerne auch direkt bei mir melden.

Danke für die Unterstützung!
Martin Schäfer
martin.schaefer@imker-marbach.de
Mobil 01608034300

Auszug aus dem Newsletter Bienen@Imkerei 03/2025

Nestgründungsphase der Asiatischen Hornisse

Mit den wärmeren Tagen kommen ab Mitte März auch die Königinnen der Vespa velutina aus ihren Winterquartieren, stärken sich an nektarreichen Blüten und beginnen mit dem Nestbau. Dabei ist zu beachten, dass weit mehr Königinnen überwintern, als tatsächlich er-
folgreich ein Nest gründen können. Bei der Asiatischen Hornisse geht man von einer maximalen Nestdichte von ca. 12 Nestern pro Quadratkilometer aus, wobei ein Nest bis zu 500 Königinnen hervorbringen kann. Es gibt einige Möglichkeiten, die Anzahl der erfolgreichen Nestgründungen im Frühjahr zu reduzieren:

Absammeln der Königinnen an Sträuchern

Man kann Königinnen jetzt an Blüten von z.B. Zwergmispeln (Cotoneaster) oder Berberitze finden, bzw. überall dort wo auch andere frühe Insekten zu finden sind. Aus Südhessen wird das Absammeln von über 20 Jungköniginnen an einem einzigen Cotoneaster-Strauch berichtet. Es sind aber viel zu viele Königinnen unterwegs, als dass man diese tatsächlich durch Ablesen an Sträuchern oder Locktöpfen soweit reduzieren könnte, um einen nennenswerten Einfluss auf die spätere Nestanzahl zu erzielen.

Primärnester nicht sofort entfernen, sondern erst einmal beobachten

Wird ein sogenanntes Embryonalnest (nur Königin ohne Arbeiterinnen) entdeckt, bietet es sich an, dieses nicht sofort zu entfernen. Gerade diese Embryonalnester sorgen für eine natürliche Reduktion der Nester durch Übernahme oder Adoption. D.h. Königinnen welche selbst noch kein Nest gegründet haben, schauen ob sie ein verwaistes Nest friedlich oder ein besetz tes Nest feindlich übernehmen können. Also kann man es getrost hängen lassen und weiter beobachten. Dies ist der natürliche Weg zur Reduzierung der vielen Königinnen. Selbst bei Nestern, welche schon in der sozialen Phase sind, also schon Arbeiterinnen geschlüpft sind, können noch fremde Königinnen versuchen, das Nest zu übernehmen.

Beobachtungen melden.

Da die Verwechslungsgefahr in der Nestgründungsphase hoch ist und die Asiatische Hornisse als invasive Art meldepflichtig ist, sollten Nester immer den zuständigen Behörden mit Bild und Standortangabe gemeldet werden. Eine Übersicht der Meldestellen inden einzelnen Bundesländern gibt es z.B. unter: https://www.bienenjournal.de/meldeadressen-fuer-sichtungen-von-vespa-velutina-und-deren-nester/
In der Regel sind die Behörden dankbar, wenn Sie ein solches Embryonalnest selbst entfernen können. Nester welche sich schon in der sozialen Phase befinden, sollten von fachkundige Personen entfernt werden. Dies wird aufgrund der langen Entwicklungsdauer der Arbeiterinnen von ca. 48 Tagen jedoch erst ab Mai der Fall sein.

Embryonalnest entfernen

Bevor man ein Embryonalnest zerstört, sollte man natürlich genau wissen, ob es wirklich von der Asiatischen Hornisse stammt und nicht vielleicht doch von der besonders geschützten heimischen Europäischen Hornisse (Tabelle Seite 3). Am sichersten ist es natürlich, die Königin selbst zu bestimmen, die man ein- oder ausfliegen oder auf der Wabe sehen kann. Die heimische Hornisse Vespa crabro sieht man eher über der Wabe brüten, da
ihre Nester meist nach unten großzügig geöffnet sind. Auch ist die Nesthülle immer nur einlagig, solange die Königin noch alleine im Nest ist. Die Nesthülle des Embryonalnestes der Asiatischen Hornisse verengt sich sehr schnell nach unten zu einem schmalen Eingang. Zudem baut die Königin der Asiatischen Hornisse bald mehrere Lagen von Nesthüllen. Es fordert also deutlich mehr Geschick die Brut in der Wabe zu erkennen.

NEU: LAB-Newsletter zur Asiatischen Hornisse – Bleiben Sie immer auf dem Laufenden!

Information vom LVWI:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) der Universität Hohenheim hat einen Newsletter-Infodienst zur Asiatischen Hornisse eingerichtet.

Über den Newsletter werden allgemeine Informationen zur Verbreitung der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg, hilfreiche Handlungsempfehlungen und aktuelle Veranstaltungstermine verbreitet.

Auf nachfolgendem Link können Sie sich zum Newsletter anmelden:

Anmeldung zum LAB-Newsletter

Oder Sie melden sich über den QR-Code zum Newsletter an:

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Einladung zur Online-Veranstaltung „Nestentfernung Asiatische Hornisse“ am 14.09.2023 von 18-20 Uhr

Die invasive gebietsfremde Art Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) breitet sich seit dem Erstnachweis 2014 in Baden-Württemberg weiter aus. Sie unterliegt der EU-VO 1143/2014 und wird für Deutschland als Art. 16 – Art nach dieser EU-VO eingestuft, so dass von den Ländern umgehend Beseitigungsmaßnahmen zu ergreifen sind. Als besonders wirkungsvoll wird die Entfernung der Primär- und Sekundärnester angesehen, um die Reproduktion zu unterbinden. In diesem Jahr konnten bereits zahlreiche Primärnester in Baden-Württemberg entfernt werden. Nun beginnt die Phase der Sekundärnester, welche häufig eine entsprechende Größe erreichen und zum Teil hoch in Baumkronen hängen. Die Beseitigung von Nestern der Asiatischen Hornisse bedarf von den Ausführenden ein entsprechendes Wissen, damit diese wirkungsvoll gelingt und eine Gefährdung der anwesenden Personen nicht erfolgt.

Herr Thomas Beissel wird im Auftrag des Umweltministeriums zum Thema Nestentfernung eine Online-Informationsveranstaltung durchführen.

Die Präsentation wird im Anschluss zum Download zur Verfügung gestellt werden.

Wann: Donnerstag, 14.09.2023 von 18.00 – 20.00 Uhr

Wo: Onlineveranstaltung in Webex (Zugangsdaten unten stehend)

Weitere Informationen zur Asiatischen Hornisse finden Sie z.B. auf den Seiten der LUBW (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse ) und des STUA in Aulendorf (https://www.stua-aulendorf.de/pdf/Merkblatt_Asiatische_Hornisse_042020.pdf ).

Sichtungen von Asiatischen Hornissen oder deren Nester sollen ausschließlich über die Meldeplattform der LUBW erfolgen (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-melden ).


Bitte treten Sie dem Online-Meeting über Zugangslink bei (grüner Button „Meeting beitreten“):

Donnerstag, 14. September 2023

18:00  |  (UTC+02:00) Amsterdam, Berlin, Bern, Rom, Stockholm, Wien  |  2 Stunden

Meeting beitreten

Weitere Methoden zum Beitreten:

Über den Meeting-Link beitreten

https://bitbw.webex.com/bitbw/j.php?MTID=m3cdae614310027f28da5e8e32dbb4f13

Mit Meeting-Kennnummer beitreten

Meeting-Kennnummer (Zugriffscode): 2742 550 0753

Meeting Passwort: DCh33RmPKF8

Hier tippen, um mit Mobilgerät beizutreten (nur für Teilnehmer)

+49-619-6781-9736,,27425500753## Germany Toll

Über Telefon beitreten

+49-619-6781-9736 Germany Toll

Globale Einwahlnummern

Über Videogerät oder -anwendung beitreten

Wählen Sie 27425500753@webex.com

Sie können auch 62.109.219.4 wählen und Ihre Meeting-Nummer eingeben.

Brauchen Sie Hilfe? Gehen Sie auf https://help.webex.com

Asiatische Hornisse beobachtet? Bitte melden!

Ab 10.05.2023 ist die Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg online.
Link zur Mitteilung: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/asiatische-hornisse-beobachtet-bitte-melden

Auszug aus der Pressemitteilung:

Mit der Meldeplattform soll mehr Wissen über die Verbreitung der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg erlangt werden. Ziel ist die Verbreitung einzudämmen. Dafür hat die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft eine Online-Meldeplattform freigeschalten. Bürgerinnen und Bürger können Sichtungen von Asiatischen Hornissen oder deren Nester über die Webseite der LUBW sowie über die App „Meine Umwelt“ direkt melden.

Unsere eigene Seite zu diesem Thema: https://imker-marbach.de/asiatische-hornisse/

Vortrag: Die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina) – Gefahr für Insekten und unsere Honigbienen?!

Ähnlich wie die Varroa-Milbe ist auch die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina nigrithorax) eine invasive Art. Invasiv bedeutet im Sinne des Naturschutzes, dass „eine gebietsfremde Art die Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemdienstleistungen gefährdet oder nachteilig beeinflusst“ (siehe Wikipedia).

Die Asiatische Hornisse wurde 2014 in Europa eingeschleppt und breitet sich von Südwestfrankreich aus inzwischen auch in Deutschland immer weiter aus. Informationen über die Asiatische Hornisse in Deutschland finden sich auf der Webseite Velutina.de.

Da wir uns als Imker mit dieser neuen Bedrohung für unsere Bienen – aber auch für andere Insekten und das gesamte Ökosystem – dringend vertraut machen sollten, haben wir einen Vortrag zu diesem Thema organisiert.

Referent:

Patrick Schooler, Bienensachverständiger aus Brackenheim
(Imkerei Schooler)
Er befasst sich seit längerer Zeit intensiv mit dem Thema Vespa Velutina, arbeitet mit anderen Beratern und Instituten zusammen und war auch Teilnehmer der 1. Süd-West-Konferenz zur Vespa Velutina nigrithorax.

Termin und Veranstaltungsort:

13 April 2023
Beginn 19:00 Uhr
Nebenraum der TSG Gaststätte
Höpfigheimer Str. 56, 71711 Steinheim an der Murr

Eine Anmeldung ist für den Vortrag nicht erforderlich, für die Organisation der Veranstaltung wäre es aber sehr hilfreich, wenn Sie uns eine kurze Info per Mail an kontakt@imker-marbach.de geben würden.

Dieser Vortrag ist nicht nur für Vereinsmitglieder reserviert. Es ist uns wichtig, das Thema bekannt zu machen und freuen uns über jede Teilnahme!

Die Asiatische Hornisse ist im Regierungsbezirk Stuttgart angekommen

Schon seit einiger Zeit ist es ein heiß diskutiertes Thema in Imkerkreisen: Wann werden die invasiven Hornissen aus Asien auch bei uns ankommen? Wie gefährlich wird dieser vermeintliche „Bienenkiller“ für unsere Völker sein?

Wir müssen uns offensichtlich schon zeitnah damit befassen und uns fundiert informieren. Um der Aufforderung zur Information unserer Vereinsmitglieder nachzukommen, zitieren wir nachfolgend aus dem aktuellen Infobrief des Fachberaters für Imkerei am Regierungspräsidium Stuttgart, Herrn Thomas Kustermann.


Auszug aus dem Infobrief vom 12.02.2021

Im Januar wurde dem Regierungspräsidium Stuttgart von einem Imker aus dem Main-Tauber-Kreis ein verdächtiger Nestfund gemeldet. Die Überprüfung durch einen Fachmann hat dann ergeben, dass es sich tatsächlich um ein Nest der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) handelt.

Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)

Die Asiatische Hornisse (AH) ist als invasive Art eingestuft und muss daher bekämpft werden, um eine Etablierung möglichst zu verhindern. Für die Koordination der Maßnahmen ist die höhere Naturschutzbehörde zuständig. Die unteren Naturschutzbehörden unterstützen als lokale Akteure vor Ort. Meldungen werden zentral bei den höheren Naturschutzbehörden gesammelt. Die (verlassenen) Nester der AH fallen meist erst im Herbst auf, nachdem das Laub gefallen ist. Leider steht bei diesen Insekten die Honigbiene auch auf dem Speiseplan und kann bei massivem Auftreten zum Schädling werden. Bitte lassen Sie sich aber nicht durch Horrorvideos im Internet verrückt machen! Ich kenne diese Hornissenart von meinem langjährigen Aufenthalt in Vietnam – und da wird trotz AH erfolgreich geimkert.

Was können Sie tun?

Es kann nicht schaden jetzt, solange die Bäume noch kahl sind, den Blick in Richtung Baumkronen schweifen zu lassen, um ggfs. Nester zu entdecken. Da die AH gerne Bienen verspeist, nistet sie auch gerne in der Nähe von Bienenständen. Die Nester sind jetzt verlassen und die Königinnen überwintern, wie unsere heimischen Hornissen, Wespen und Hummeln, als Einzeltiere an geschützten Plätzen. Sollten Sie ein verdächtiges Nest entdecken, machen Sie möglichst aussagekräftige Fotos und notieren Sie den Fundort. Senden Sie diese Informationen an die im Merkblatt angegebene Email-Adresse. Bitte geben Sie dabei auch Ihre kompletten Kontaktdaten mit an.

Regierungspräsidium Stuttgart: invasivearten@rps.bw..de

Das müssen Sie als erstes tun! Zusätzlich können Sie diese Information auch gerne an mich als cc schicken. Von einer weiteren Verbreitung solcher Verdachtsfälle bitte ich Sie jedoch abzusehen, bis sich der Verdacht bestätigt hat – es wäre wenig hilfreich, wenn unnötig „Falschmeldungen“ verbreitet werden.

Bitte stellen Sie keine Insektenfallen auf! Es gibt keine Fallen, die selektiv nur die AH anlocken und töten. Die große Masse der getöteten Insekten sind anderen Arten zuzuordnen, von denen viele unter Schutz stehen!

Um Verwechslungen mit unserer – unter Schutz stehenden – Europäischen Hornisse (Vespa crabro) kommt, beachten Sie bitte das nachfolgende Merkblatt!


Thomas Kustermann
Thomas.Kustermann@rps.bwl.de

Fachberater Imkerei
Regierungspräsidium Stuttgart
Referat 33 / Pflanzliche und tierische Erzeugung
Ruppmannstr. 21
70562 Stuttgart

Quellen: Infobrief Fachberatung Imkerei am Regierungspräsidium Stuttgart vom 12.02.2021, Beitragsbild und Bilder im Beitrag ebenfalls vom Regierungspräsidium Stuttgart